Tiertransporte

Tierexporte per LKW

Drittlandexporte per LKW

Um sich der Überproduktion von Tieren zu entledigen, exportieren die Mitgliedstaaten der Europäischen Union über drei Millionen Tiere pro Jahr in Länder außerhalb der Europäischen Union, vor allem Rinder und Schafe.

Die Nachfrage nach Tieren für Milchproduktion und Schlachtung in der Türkei, dem Nahen Osten, Israel, Russland und den asiatischen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion ist groß.

Für die Mehrheit der Tiere ist dies mit tage- und wochenlangen Transporten in LKWs verbunden, oftmals unter katastrophalen Bedingungen. Selbst tragende Rinder werden in LKWs über Strecken von 7.000 Kilometer bis nach Zentralasien gekarrt.

Probleme bei Drittlandexporten
auf dem Landweg

Die letzten offiziellen Kontrollen der Tiere finden an den EU-Aussengrenzen statt. Die Tiere verbleiben danach häufig noch tagelang in den Transportern. Verlässliche Rückmeldungen über das Wohlergehen der Tiere im Transportabschnitt ausserhalb der Europäischen Union gibt es nicht.

Die Hauptgründe gegen einen tagelangen Transport lebender Tiere in Drittstaaten sind:

  • mangelhafte Umsetzung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005: u.a. Platz und Zugang zu Futter und Wasser sind nicht ausreichend, Verletzungsgefahren etc.
     
  • fehlender Einfluss- und Überwachungsmöglichkeiten der Tiere im Drittland (u.a. Wartezeiten der Tiertransporter an Grenzen, fehlende Entlade- und Versorgungsmöglichkeiten)
     
  • fehlende Tierschutzvorgaben in Drittländern

Was wir tun

Seit 2010 sind unsere Teams im Einsatz und dokumentieren, wie die EU-Verordnung (EG) Nr. 1/2005 durch die handelnden Akteure, Exporteure und Transporteure, ignoriert wird. Allein an der bulgarisch-türkischen Grenze haben unsere Teams in den letzten zehn Jahren insgesamt 139 Einsatztage verbracht und dokumentiert, wie Tiere auf dieser Transportroute leiden.

Mit der international ausgerichteten und auf EU-Recht spezialisierten Anwaltskanzlei Conte & Giacomini Avvocati haben wir seit 2015 mehrere Beschwerden gegen die EU und 13 Mitgliedstaaten vorgelegt, wegen eklatanten Verstössen gegen das EU Recht.

Unsere Ergebnisse werden europaweit Entscheidungsträgern in Ministerien, Behörden und der Politik vorgelegt mit der Aufforderung zu handeln. Zu den Erfolgen unserer Arbeit zählen, dass

  • mehrere Mitgliedstaaten jetzt Transporte während der heissen Sommermonate verbieten,
     
  • unsere Berichte in den Untersuchungsbericht des EU-Agrarausschusses einfliessen, der eine Verbesserung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 und eine strengere Überwachung fordert. Im Februar 2019 hat das Europäische Parlament dem Untersuchungsbericht zugestimmt und damit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten einen klaren Handlungsauftrag gegeben. 
     

Wir lehnen den Export lebender Tiere in Drittländer ab und fordern eine Begrenzung der Transportdauer bei Tiertransporten.

Der Tierschutzbund Zürich hat in Deutschland die Gründung der "Schwester"organisation Animal Welfare Foundation (AWF) initiiert, um innerhalb der Europäischen Union und international aktiv zu sein. Wir stellen unsere Recherchen unter anderem der Eurogroup for Animals zur Verfügung, die sich wie wir auf EU-Ebene für ein Ende von Langstreckentransporten einsetzt. 

Was Sie tun können

Sorgen Sie dafür, dass unsere Teams weiter im Einsatz bleiben können: 
Spenden Sie Einsatzkilometer

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Einsatzberichte