10. März 2015

Ungarn, Slowenien | Nagykaniza | Tiertransporte

Team rettet verletzten Sperber

Polizei unterstützt das Team

Slowenische Veterinärinspektion kontrolliert poln. Tiertransporter

Slowenische Veterinärinspektion kontrolliert poln. Tiertransporter

Erschöpfte, durstige Bullen

Trauriger Blick eines Bullen

Bereits auf der Fahrt zum Einsatzort in Ungarn hat unser Team den ersten kleinen Einsatz. Auf dem dreispurigen Ring in München entdeckt es im Vorbeifahren einen hilflosen Greifvogel zwischen den Fahrspuren. Unser Team fährt rechts ran und läuft zurück zu der Stelle an der es den Vogel entdeckte. Wie durch ein Wunder sitzt er immer dort, die Autos umfahren ihn. Unserem Team gelingt es den Verkehr zu verlangsamen und den Vogel einzufangen. Es ist ein kleiner, verängstigter Sperber, sein Flügel ist gebrochen. Wir fahren zur nächsten Polizeiwache, die sofort die Tierrettung München informiert. Der Sperber wird zur Vogelklinik in Oberschleißheim gebracht und muss dort leider euthanasiert werden, wie wir später erfahren. Offensichtlich litt er an einem nicht heilbaren Linsenvorfall am rechten Auge, vielleicht auch der Grund, dass er auf der Autobahn landete. Wir danken der Polizei und der Tierrettung München für die schnelle Hilfe.
In Ungarn beobachtet unser Team 2 Tage und Nächte lang eine Sammelstelle, nachdem es Info über illegale Transporte von Kälbern erhalten hatte, die zum Hafen von Koper transportiert werden. Es werden leere Tiertransporter beobachtet, die auf das Gelände der Sammelstelle fahren, aber keiner der Transporter fährt mit Kälbern beladen in Richtung Slowenien.
Unser Team verlagert seinen Standort an die Route nach Slowenien und wartet an einem Parkplatz auf Tiertransporte.
Am 10.03. um  12:00 Uhr entdeckt das Team einen polnischen Tiertransporter und folgt ihm in Richtung Ljubljana/ Koper. Mit Hilfe der mobilen, slowenischen Tiertransportinspektion wird der Transporter an einem Parkplatz herausgezogen und von den Tierärzten kontrolliert.
Die 33 Bullen waren in Bodzentyn/ Polen geladen worden und sind auf dem Weg zur Schlachtung im Libanon. Das Tränkesystem ist defekt, d.h. die Tiere haben kein Wasser. Die Fahrer behaupten, die Rinder an der Versorgungsstation in Redicz/ Ungarn getränkt und gefüttert zu haben. Die Bullen machen eher den Eindruck, als hätten sie bereits viele Stunden kein Wasser und keine Nahrung erhalten, sie sind stark eingefallen in den Flanken. Die Fahrer müssen ein Bußgeld bezahlen und können ihre Fahrt zum Hafen fortsetzen, dort ist auch die einzige Versorgungsmöglichkeit für die Tiere.  Um 17:30 erreicht der Tiertransport den Hafen von Koper, die Bullen werden entladen und versorgt, bevor sie am nächsten Tag auf ein Schiff verladen und nach Beirut transportiert werden.
Wir danken der Veterinärinspektion in Slowenien für die Kontrolle des Tiertransporters.