23. Juni 2016

USA | Middleburg - Pennsylvania | Pferdeauktion | Pferdefleischimport

Wie Sardinen zusammengepackte Pferde, ohne Wasser, ohne Futter.

Pferd mit Verletzungen im Gesicht.

Die von Rotz gekaufte aggressive Stute tritt wie wild um sich.

Viele Mitglieder der Mennoniten und Amish-Gemeinden kommen zur Pferdeauktion in Middleburg, um ihre ausgedienten Arbeits- und Kutschpferde zu verkaufen. Wie üblich sind die Pferche heute übervoll. Die Schlachtpferde sind wie Sardinen zusammengepackt. Fünf bis sieben Pferde sind nebeneinander angebunden und können sich kaum bewegen. Die Pferche haben keine Tränken und keine Futtertröge. Wir sehen mehrere Pferde mit vernachlässigten, überlangen Hufen. Ein älteres Pferd hat Schwierigkeiten beim Gehen. Wir entdecken einen Belgischen Kaltblutwallach, der im Gesicht eine wunde Stelle hat, vom Halfter blutig gescheuert. Ausserdem sind viele Pferde abgemagert und ihre Hüfthöcker und Wirbelsäule treten hervor.  

Die Versteigerung beginnt um 11:30. Alle Schlachthändler aus Pennsylvania sind anwesend, darunter Bruce Rotz und Brian Moore. Bruce Rotz kauft für 100 Dollar eine Stute, die vom Auktionator als „aggressiv“ bezeichnet wird, und kommentiert seinen Kauf gut hörbar: “We will see if she kicks where she’s going…”

Bruce Rotz und Brian Moore lassen ihre gekauften Pferde in ihren reservierten Pferchen zwischenlagern, bevor sie verladen werden. Pferde, die sich nicht kennen, werden durchmischt, darunter auch die aggressive Stute. Sie tritt wie wild um sich und trifft u.a. eine kleine, schwächere Stute, die hinfällt und völlig verstört aussieht. Nicht vorzustellen, was mit dieser Gruppe geschieht, wenn sie eng zusammengepfercht auf dem Transporter ist. Rotz hat diesen gegen prüfende Blicke von aussen nachgerüstet und die Luftschlitze mit Sperrholz verschlossen. Er hat dafür gesorgt, dass wir nicht erfahren werden, wie viele dieser bereits stark geschwächten Pferde unverletzt und lebend im Schlachthof ankommen.