17. März 2015

Uruguay | Treinta y Tres | Syntex-Farm | Blutfarmen zur Hormongewinnung

Eine dünne Stute und ihr Fohlen auf einer Waldlichtung.

Eine trächtige Stute und ihr Fohlen im Eukalyptuswald.

Um 15.15 Uhr kommen wir im Dorf Valentines im Departement Treinta y Tres an und erkundigen uns nach der Farm von Syntex. Die Leute haben noch nie von dieser Firma gehört, aber sagen, dies müsse wohl die Farm von Rubio sein, wo Stuten Blut entnommen wird (Federico Rubio ist in der Tat der Besitzer der Firma Syntex Uruguay SA). Man erklärt uns, dass die Estancia “El Yatay” heisst und beschreibt uns den Weg.

Unterwegs sehen wir ein Schild, auf dem steht, dass das an Syntex verpachtete Land dem Forstunternehmen Taurion SA gehört. Für die Waldbesitzer ist es ein gutes Geschäft, denn die Stuten halten das Unterholz tief. Für die Blutfarmer sind die Baumplantagen ein ideales Versteck, unmöglich zu kontrollieren.

Um 16:00 kommen wir beim Farmhaus an, auf dessen Wand “El Yatay” geschrieben ist. Im Eukalyptuswald entdecken wir eine Gruppe von Stuten ohne Fohlen. Einige dieser Stuten sind sehr dünn und ihre Rippen deutlich erkennbar. An einer anderen Stelle im Wald finden wir Stuten mit Fohlen. Diese Stuten scheinen schon wieder trächtig zu sein. Wir bemerken ein Fohlen, das eine ziemlich grosse Fleischwunde am rechten Hinterbein hat, die offensichtlich nicht behandelt wurde.

Von einem Arbeiter erfahren wir, dass Syntex derzeit 3‘600 Stuten an verschiedenen Orten auf insgesamt 1‘600 Hektar meist Plantagenwald halten. Er sagt, dass auf dieser Farm kein Blut entnommen wird und dass sich das Labor auf der Estancia „Loma Azul“ in Florida befindet. Die Stuten werden in Gruppen von hier nach „Loma Azul“ gebracht, wo sie fünf Monate bleiben. Nach der Blutentnahme werden die Stuten zurück zu dieser Farm gebracht. Weiter erklärt er, dass Syntex hier eigene Pferde züchtet, aber zusätzlich auch Stutfohlen einkauft, diese hier aufzieht und später zur Estancia „Loma Azul“ schickt.