24. März 2015

Uruguay | Totoral del Sauce | Schlachthof Clay | Pferdefleischimport

Verletzte Pferde, die nur auf drei Beinen stehen können.

Entladung beim Schlachthof Clay – Arbeiter treibt Pferde von oben, was sie verängstigt.

Pferde werden durch die viel zu niedrigen Falltüren getrieben.

Als wir um 10.30 Uhr beim Schlachthof ankommen, stehen zwei Pferdegruppen bei der Laderampe von Clays Sammelstelle. Einige Pferde stehen bereits im Treibgang, der zur Rampe führt. Anscheinend werden die Pferde bei der Sammelstelle auf einen Transporter verladen, um zum Schlachthof gebracht zu werden, der nur ein paar hundert Meter entfernt ist. Wir entdecken zwei Pferde mit Beinverletzungen, die nicht transportfähig sind. Beide verletzten Pferde können nur drei Beine belasten. Sie halten das verletzte Bein hoch und ihre Körperhaltung zeigt, dass sie Schmerzen haben. Ausserdem stellen wir fest, dass diese Pferde alle Ohrmarken tragen, während mehrere Pferde in anderen Pferchen keine tragen. Es stellt sich die Frage, ob die Pferde die Ohrmarken erst kurz vor der Schlachtung erhalten.


Um 12:30 kommt ein Pferdetransporter beim Schlachthof Clay an und fährt zur Entladerampe. Ein Angestellter von Clay klettert auf den offenen Transporter und steht auf die Metallstangen über den Köpfen der Pferde, was sie verängstigt. Als er uns sieht, klettert er sogleich herunter. Als der Anhänger leer ist, koppeln ihn die Arbeiter nicht ab, sondern treiben die Pferde durch die niedrigen Falltüren zwischen LKW und Anhänger – eine Prozedur, die ein hohes Risiko für Kopfverletzungen birgt. Die grösseren Pferde müssen nicht nur ihren Kopf senken, sondern sich ducken, um unter den Falltüren durchzugehen. Wir beobachten, wie ein graues Pferd seinen Rücken anstösst und seine Beine nachgeben. Ausserdem fällt uns auf, dass ein braunes Pferd stark lahmt und viele dünn sind. Die Pferde tragen keine Ohrmarken und auf den Rücken mehrerer Tiere haften noch Aufkleber einer Auktion. Es ist sehr fragwürdig, warum Pferde ohne Ohrmarken und mit Auktionsaufklebern beim Schlachthof entladen werden und nicht bei Clays Sammelstelle. Sie müssten zuerst bei einer Sammelstelle in Quarantäne gehalten werden, wo sie Ohrmarken erhalten. In Uruguay dürfen per Gesetz nur Pferde mit Ohrmarken für den menschlichen Verzehr geschlachtet werden.