Uruguay | San Antonio | Pferdeauktion | Pferdefleischimport
Wir kommen um 15.30 Uhr beim Auktionsgelände ausserhalb von San Antonio an. Die Auktion wird erst am nächsten Tag stattfinden, doch 230 Pferde sind bereits angeliefert worden, etwa die Hälfte davon Jährlinge. Ein Pferdetransporter steht an der Rampe und wir beobachten die Entladung, die ziemlich chaotisch abläuft. Der Umgang mit den Pferden ist grob und sie werden mit langen Stöcken geschlagen. Mehrere Tiere sind verletzt und lahmen. Ein dünnes Pferd kann nur drei Beine belasten, denn sein linkes Vorderbein ist gebrochen. Es ist somit nicht transportfähig und hätte niemals zur Auktion gebracht werden dürfen. Wir entdecken in der Pferdegruppe ein junges Fohlen und mehrere Ponys. In der EU müssten sie getrennt transportiert werden, da das Risiko hoch ist, dass sie von den grösseren Pferden zertrampelt werden.
Nach der Entladung wird die ganze Gruppe in einen grossen Pferch getrieben, wo sie aufgeteilt wird. Die Pferde voneinander zu trennen ist erneut eine chaotische Prozedur, die sie verängstigt. Ein Arbeiter erklärt uns, dass die Tiere
in folgende Gruppen sortiert werden: Reitpferde, Sportpferde, Arbeitspferde und Pferde „für die Industrie“, d.h. Schlachtpferde. Ein Fuchs, der von einem Angestellten geritten wird, hat eine offene, ca. 20 cm lange Verletzung am rechten Hinterbein. Die eiternde Wunde ist offensichtlich nicht behandelt worden. In einer Gruppe von Jährlingen entdecken wir ein Pferd, das stark lahmt und sich taumelnd vorwärts bewegt.