23. März 2015

Uruguay | Montevideo | Interview mit Dr. Sienra | Blutfarmen zur Hormongewinnung

Interview mit Dr. Sienra (l.) und Dr. Armstrong (r.), Ministerium für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei.

Wir bekommen einen Termin beim Ministerium für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei. Dort treffen wir Professor Ricardo Sienra, Leiter der Fachgruppe Tierschutz, und Jorge Armstrong, stellvertretender Direktor der Abteilung Tierzucht, -schlachtung und -verarbeitung. Man könne uns nicht sagen, wie viele Firmen und Farmen am Blutgeschäft beteiligt sind. Das Blutserum ginge nach Europa, in die EU, Länder könne man nicht nennen. Die Kontrolle würde der Abteilung Tiergesundheit unterliegen, jedoch lägen keine Tierschutzgesetze vor, welche die Blutproduktion beträfen. Man würde sich auf internationale Richtlinien beziehen. Wir fragen nach, welche das denn seien. Prof. Sienra und Dr. Armstrong verweisen auf Richtlinien der OIE und der europäischen Behörde für Verbraucherschutz SANCO, die immer wieder Kontrollen durchführten.

 

Sie erklären aber, dass bei diesen Kontrollen die Blutproduktion nie ein Thema war, sondern lediglich die Fleischproduktion. Wir bohren nach und Dr. Sienra räumt ein, dass ihm keine internationalen Bestimmungen für die Hormongewinnung vorlägen und bittet uns, sollten uns welche bekannt sein, diese ihm zukommen zu lassen. Er vermutet, dass die importierenden Länder das Blutserum in Uruguay produzieren lassen, weil die Tierschutzbestimmungen in Europa  diese Produktion nicht zulassen würden. Er sagt uns, dass viele Länder, die das Blutserum weiter verarbeiten, es nicht im eigenen Lande produzieren und auch nicht um eine Überprüfung der Tierschutzbedingungen an den Produktionsorten in Uruguay nachgesucht haben.