Uruguay | Maldonado | Blutfarm “Las Marquesas”
Auf der Weide unmittelbar neben der Estancia “Las Marquesas” fallen uns zwei Reitpferde auf, die wir schon oft gesehen haben. Sie sind wie immer mit Decken gegen die Kälte geschützt. Jedes Mal haben wir in den Feldern dünne, schwache und verletzte Stuten gesehen, die weder einen Kälteschutz tragen noch einen Unterstand haben. Die Tatsache, dass die Reitpferde eine Art Decke tragen, zeigt, dass die Temperaturen sehr tief sind, und spricht dafür, dass Pferde ohne Witterungsschutz unter der Kälte leiden, besonders die geschwächten.
In der Nähe der Estancia beobachten wir einen Hengst und drei Stuten. Diese Stuten scheinen „neu“ zu sein, da wir sie bei unseren früheren Kontrollen noch nicht gesehen haben. Vermutlich sind seit unserem letzten Besuch Ende Juni viele Stuten ausgetauscht worden. Eine dieser Stuten, eine Fuchsstute, ist sehr dünn und hat eingesunkene Flanken. Ihre Hufe sind vernachlässigt und viel zu lang.
Heute ist nur ein Angestellter von Perdigón auf der Estancia. Der Betrieb scheint von einer ungenügenden Anzahl Angestellter geführt zu werden. An den Tagen unserer Kontrollen sind nur ein oder zwei oder gar keine Angestellten da gewesen. Sie sind die meiste Zeit beim Farmhaus geblieben und wir haben nie gesehen, dass sie den Zustand der Pferde überprüften. Unsere Beobachtungen zeigen, dass die Angestellten es nicht schaffen, verletzte und schwache Pferde unter den Hunderten oder mehr Pferden in den Feldern und Wäldern ausfindig zu machen. Die Hufpflege ist auch mangelhaft oder gar nicht vorhanden, da wir wiederholt Pferde mit vernachlässigten, verwachsenen Hufen gesehen haben. Perdigóns Angestellte scheinen sich nur um die wenigen Reitpferde zu kümmern.