27. Juni 2016

Uruguay | Maldonado | Blutfarm “Las Marquesas”

Abgemagerte Stute mit einer Wunde auf dem linken Hüfthöcker.

Eine tragende Stute im Wald, gut versteckt vor unerwünschten Blicken.

Auf einer Weide in der Nähe der Blutfarm “Las Marquesas” beobachten wir eine grössere Pferdegruppe. Es hat vor kurzem geregnet und ihr Fell ist triefend nass. In dieser Gruppe entdecken wir eine ausgemergelte Stute. Als sie sich in Bewegung setzt, merken wir, dass sie auf dem linken Hüfthöcker eine Wunde hat. Wieder einmal stellen wir fest, dass alle Stuten ängstlich reagieren, wenn wir uns ihnen nähern. Sie sind den Umgang mit Menschen offensichtlich nicht gewohnt. Umso mehr wird es schwierig sein oder gar unmöglich, ihr Blut ohne Gewaltanwendung abzuzapfen.

Auf der Strasse zu Perdigóns Blutfarm sprechen wir mit einem Landarbeiter, der vorbeifährt. Er erzählt uns, dass er nicht wisse, was sie mit den Pferden machen, aber er sehe am Strassenrand öfters tote Pferde und abgetriebene Fohlen, die neben der Plazenta liegen.

Im Eukalyptuswald entdecken wir eine Stutengruppe, von denen die meisten trächtig aussehen. Wir würden gerne wissen, wie viele Stuten in den Wäldern versteckt und von der Strasse aus nicht zu sehen sind. Es ist fast unmöglich, das Wohlergehen und den Zustand der Pferde in den Eukalyptusplantagen zu überwachen. Jedoch wäre das umso wichtiger, weil die Stuten, die für die Produktion von Blutserum ausgebeutet werden, durch den wiederholten Blutverlust geschwächt sind oder gar an Anämie leiden.