24. Juni 2016

Uruguay | Maldonado | Blutfarm “Las Marquesas”

Diese Stute sieht schwach aus und steht wie benommen da.

Dieses lahmende Pferd hat starke Schmerzen beim Gehen.

Eine abgemagerte, hochträchtige Stute verschwindet im Wald.

Den tiefen Gräben im Boden nach zu urteilen war der Tod des Pferdes qualvoll und langsam.

Es ist sehr kalt, als wir am frühen Morgen bei der Blutfarm “Las Marquesas” ankommen und Frost liegt auf den Feldern. Die einen Stuten, die wir heute sehen, sind schwach, die anderen sind in einem besseren körperlichen Zustand, was darauf hindeutet, dass ihnen vielleicht noch kein Blut abgezapft wurde. Das ist gut möglich, da letzte Woche „neue“ Stuten hierher gebracht wurden.

Auf einer Weide nahe der Estancia entdecken wir eine dünne Stute, die geschwächt aussieht. Sie steht apathisch und träge da, während alle anderen Pferde in ihrer Gruppe grasen. In einem anderen Feld beobachten wir eine Stute, die stark lahmt und grosse Mühe hat zu gehen. Es muss für sie sehr schmerzhaft sein, das rechte Hinterbein zu belasten. Ihre Ohren sind nach hinten gedreht, ein Zeichen für Schmerzen. Auf einer Waldlichtung entdecken wir eine hochträchtige, ausgemergelte Stute. Ihre Wirbelsäule und Hüftknochen treten deutlich hervor.

Auf der Strasse, die zu Perdigóns Blutfarm führt, treffen wir einen Waldarbeiter. Er erzählt uns, dass zwei Stuten ganz in der Nähe der Farm tot im Feld liegen. Wir finden eine davon. Der Todeskampf dieser Stute ist durch ihre strampelnden Beine tief in die Erde gezeichnet. Wir sehen kein Einschussloch im Schädel, was bedeutet, dass sie nicht notgetötet wurde. Dies zeigt einmal mehr, dass die Pferde, die für die Produktion des Hormons PMSG ausgebeutet werden, auf den Weiden völlig sich selbst überlassen sind und ohne Hilfe sterben.