Türkei | Grenze Kapikule | Tiertransporte
In der vergangenen Woche haben zwei Teams von TSB|AWF und Eyes on Animals an der türkischen Grenze ca. 200 Tiertransporter gezählt und 118 davon kontrolliert. Die Tiere stammten aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Estland, Litauen, Italien und der Slowakei. Vor dem Einsatz hatten wir alle exportierenden EU Mitgliedsstaaten vor den Extremtemperaturen auf dieser Transportstrecke gewarnt. Die Transporte sind trotzdem genehmigt worden. Die Ladedichte war oft zu hoch, obwohl es bekannt ist, dass die LKWs an dieser Grenze stunden- oder gar tagelang in der prallen Sonne warten müssen. Das Wasser der automatischen Tränken war oft nicht trinkbar, weil es mit Kot verschmutzt war. Die Tiere litten unter Hitzestress, Durst und Hunger. Wir haben tote Bullen und Kälber auf den Transportern vorgefunden und ein junger Mastbulle ist vor unseren Augen gestorben. Trächtige Kühe haben auf den LKWs Kälber zur Welt gebracht. Ein Kalb war tot, einige Fahrer hatten zu heftig an ihm gezerrt. Ein Tierarzt hat einen Kaiserschnitt durchgeführt mit der Absicht, die Kuh zu retten. Aber nachdem er schwere innere Verletzungen festgestellt hatte, wurde ein türkischer Metzger gerufen und hat der Kuh die Kehle aufgeschnitten – ohne Betäubung. Das Leiden, das wir diesen Sommer an der türkischen Grenze gesehen haben, war noch schlimmer als die Jahre zuvor.
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