Tiertransportschiff Elbeik legt nach drei Monaten Qualtransport in Spanien an
Gestern Abend erreichte das Schiff Elbeik beladen mit über 1.600 Kälbern den spanischen Hafen Cartagena. Im Januar haben unsere Teams den Fall aufgedeckt und stehen seither ununterbrochen in Kontakt mit der Elbeik. Dadurch wissen wir, dass bereits 179 Tiere den langen Transport nicht überlebt haben. Drei Monate lang wurden die spanischen Jungbullen wegen einem Blauzungenvirus-Verdacht auf dem Schiff festgehalten. Jetzt versucht der Exporteur verzweifelt die spanischen Behörden dazu zu bringen, die Tiere auf das Blauzungenvirus testen zu lassen. Nachdem die spanischen Amtstierärzte die Tiere untersucht haben, bleiben zwei Möglichkeiten:
1️. Die Jungbullen werden, wie die Tiere auf der Karim Allah einige Wochen zuvor, für transportunfähig erklärt und an Ort und Stelle notgetötet.
2️. Die Jungbullen werden negativ auf das Blauzungenvirus getestet und für transportfähig erklärt. Das würde bedeuten, dass das Schiff den Transport fortsetzen darf. Schlachthändler in Libyen wollen die Tiere kaufen.
Die Schuld für diese Tragödie tragen die spanischen Behörden. Kurz nachdem das Schiff im Dezember Cartagena verließ, verweigerte die Türkei die Entladung der Tiere und informierte die spanischen Behörden. Bereits dann hätte die Elbeik nach Spanien zurückkehren müssen. Kapitän und Exporteur waren ab dann auf sich allein gestellt. Kein EU-Mitgliedstaat wollte Verantwortung für die Tiere übernehmen.
Die Fälle Elbeik und Karim Allah sind klarer Beweis dafür, dass es keine funktionierende Notfallpläne bei Tiertransporten gibt. Sobald die Tiere die EU per Schiff verlassen, gibt es keine Kontrollmöglichkeiten mehr. Der Tierschutz kann nicht gewährleistet werden. Deshalb fordern wir von der EU und ihren Mitgliedstaaten einen Stopp für Drittlandexporte lebender Tiere.