15. Mai 2020

Tiertransporte bei Hitze: EU-Kommission reagiert. Ein Hoffnungsschimmer?

Junges Rind, eingepfercht auf einem Langstreckentransport im Hochsommer.

Wir alle kennen diese Bilder sattsam aus den vergangenen Hitzesommern: Eingepferchte Tiere auf Langstreckentransporten, hechelnd nach Luft, Abkühlung und Wasser. Seit 2010 dokumentieren und berichten unsere Einsatzteams diese Notsituationen an die Behörden und an die EU-Kommission.

Es hat viel zu lange gedauert, aber jetzt scheint sich auch auf EU-Ebene die Einsicht durchzusetzen, dass Langstreckentransporte bei Temperaturen über 30 Grad Celsius nicht nur auf dem Papier der EU-Tierschutztransportverordnung verboten sind, sondern deren Verbot auch in der Praxis durchgesetzt werden sollen.

So verstehen wir einen aktuellen Bericht der EU-Kommission. Dieser konstatiert die Realität, dass «fast alle Fahrzeuge, die für Tiertransporte eingesetzt werden innerhalb und ausserhalb der Gemeinschaft (EU) kein Kühlsystem mitführen.» An Bord sind lediglich Ventilatoren, die die Luft zirkulieren lassen und die Temperaturen nicht abkühlen.

Und in Bezug auf den Grenzübergang aus der EU in die Türkei hält der Bericht fest, «dass zwischen dem 15. Juni und 15. September die Temperaturen meist über 30 Grad Celsius sind und dies dort, wo Tiertransporte viele Stunden stehen, bis sie abgewickelt werden.»

Das ist ein Erfolg. Zumindest theoretisch. Ob auch praktisch, werden unsere Teams mit Einsätzen im Sommer nachprüfen. Wir bleiben dran. Denn Qualtransporte müssen gestoppt werden.

Bericht der Kommission als PDF lesen (downloaden)