Tierexporte aus der EU in Drittstaaten per Schiff verursachen Tierleid und Verseuchung der Meere
Eines vorweg: Die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten können sich nicht mit Unwissenheit aus der Verantwortung stehlen. Sie sind für die fortdauernden Tierexporte per Schiff verantwortlich. Sie gehen nicht gegen diese Lebendtierexporte vor, obwohl sie müssten. Vielleicht weil sie meinen, dass diese Transporte niemand sieht?
Falsch. Wir sehen sie. Wir verfolgen sie. Wir zeigen sie an.
Es gibt eine Verordnung, die sich MARPOL (Maritime Polution) nennt. Sich also auf die Verseuchung der Meere bezieht. Und was von den Tiertransportschiffen ins Meer gelangt, hat das Potential für eine Verseuchung und Verdreckung.
Auf den Schiffen leiden die Tiere. Sie verhungern, verdursten und erkranken u.a. am beissenden Ammoniakgestank. Tote Tiere gehen über Bord. Sie werden ins Meer geworfen. Die meisten werden zuvor aufgeschlitzt. Sie sollen sofort im Meer versinken und nicht an die Strände gespült werden. Darauf haben sich die Mittelmeer-Anrainerstaaten vor Jahren geeinigt. Die Strände für die Touristen sollen sauber bleiben. Dennoch: Immer wieder liegen an den Stränden Tierleichen. Tote Zeugen einer zynischen Transportbranche. So auch vor wenigen Tagen auf Mallorca (Siehe Foto).
Wir haben an die EMSA geschrieben, die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs. Sie ist für die Überwachung zuständig. Wir berichten ihr nicht nur von toten Rindern, die ins Meer entsorgt werden, sondern auch von Tonnen von Gülle, die ins Meer gekippt werden.
Wir berichten von unserer Recherche, dass die wenigsten Häfen über eine Infrastruktur verfügen, um Gülle und Kadaver aufzunehmen. Dass die Schiffe ihren "Abfall" weder im Ziel- noch im Ausgangshafen entladen dürfen. So bleibt nur das Mittelmeer als Müllhalde der Tierexportbranche. Das ist billig. Die Folgekosten tragen Mensch und Umwelt.
Die EU-Kommission schaut zu. Die Mitgliedsstaaten profitieren. Sie werden ein Problem los: Zu viele Tiere in europäischen Ställen.
Hier finden Sie unseren Brief zum Nachlesen:
Brief an die EMSA