30. März 2017

Polen | Podhale | Lämmer-Transport von Polen nach Italien

Ein verzweifeltes Lamm zeigt den Saugreflex.

Lämmer-Markt in Südpolen.

Die durstigen Lämmer blöken während der ganzen Fahrt.

Hohe Verletzungsgefahr: ein eingeklemmtes Bein.

Ein Lamm steckt mit dem Kopf fest.

Die Tränken sind ungeeignet für nicht abgesetzte Lämmer.

Wir kontrollieren einen Lämmer-Markt in Südpolen und folgen einem Langstreckentransport bis zum Schlachthof in Italien. Der LKW ist vierstöckig mit 800 Lämmern beladen. Die Tiere haben zu wenig Platz und zu wenig Kopffreiheit. Sie sind unterschiedlich alt und die meisten sind noch nicht abgesetzt. Der Fahrer macht unterwegs mehrere Pausen, aber er schaltet das Wassersystem nur eine Stunde ein. Während der ganzen Fahrt beobachten wir, wie durstige Tiere die Wände und Stangen des LKW ablecken und ununterbrochen laut blöken. Die Lämmer haben keine Ahnung, wie die ungeeigneten Metalltränkenippel bedient werden müssten. Ausserdem können die Tiere auf dem obersten Deck die Tränkenippel gar nicht erreichen. Wir entdecken zwei Lämmer, deren Beine zwischen dem Boden und der Seitenwand eingeklemmt sind. Ein anderes Lamm steckt mit dem Kopf zwischen der Trennwand und der Seitenwand fest und drei weitere mit dem ganzen Körper.Das Transportfahrzeug ist offensichtlich ungeeignet für nicht abgesetzte Lämmer.

Bei Ankunft im Schlachthof nahe Perugia sind die Tiere für fast 29 Stunden ohne Versorgung im Transporter eingesperrt. Sie sind über eine Strecke von 1.500 km transportiert worden. Die maximal zulässige Transportzeit für nicht abgesetzte Lämmer ist laut EU-Verordnung 19 Stunden. Hinzu kommt, dass der Fahrer die ersten 14 Stunden alleine gefahren ist, was einen eklatanten Verstoss gegen die EU-Lenkzeiten darstellt. Er machte einen sehr erschöpften Eindruck und ist nach 19 Stunden von einer Ambulanz abgeholt worden.

Wir kontrollieren zwei weitere Langstreckentransporter derselben Firma, die ebenfalls mit Lämmern beladen sind und zusammen fahren. Auch hier beobachten wir dieselben Probleme und entdecken weitere Tiere, die mit Beinen und Köpfen eingeklemmten sind. Bei der Entladung bemerken wir ein Lamm mit einer schweren Beinverletzung, das nicht aufstehen kann und aus dem LKW gezerrt wird. Wir werden bei den zuständigen Behörden, die diese Transporte genehmigt haben, Beschwerden einreichen.