Osterlämmer: jedes Jahr Tierleid
Jedes Jahr dasselbe Elend: Lämmertransporte zum Osterfest. 190.000 Jungtiere wurden letztes Jahr per LKW zum Schlachten aus Osteuropa nach Italien gebracht. Seit Jahren decken wir die Verstösse auf diesen Langstreckentransporten auf. So auch dieses Jahr: Kein einziger Transporter verfügt über ein für Lämmer geeignetes Tränkesystem. Da die Transporter für grössere Tiere ausgelegt sind, bergen sie für Lämmer Verletzungsgefahren. Sie klemmen sich zum Beispiel ihre Beine oder Köpfe ein. Weil die Fahrzeuge überladen sind, können viele der Tiere nicht einmal aufrecht stehen. Meistens bleiben die Verstösse ungeahndet, da es zu wenig oder ungeschultes Personal gibt.
Nur durch Druck ändert sich etwas
Unser jahrelanger Druck und unser Treffen mit den zuständigen italienischen Behörden hat jetzt die Behörden zum Handeln veranlasst. Das italienische Gesundheitsministerium verschickte vor Ostern einen Brief an alle lokalen Veterinärämter. Darin werden sie angewiesen, vor Ostern zusätzliche Kontrollen bei Lämmertransporten durchzuführen. Hinweise, worauf zu achten ist, sind auch aufgeführt.
Wir kooperieren seit Jahren mit der italienischen Tierschutzorganisation Animal Equality. Sie hat am 10.04.2022 einen Transporter mit 515 ca. vier Monate alten Lämmern überprüft. Unser Einsatzteam stand per Videoübertragung mit unserem Partner in Kontakt. Auf vier Etagen waren die ungarischen Lämmer geladen. Zielort: ein Schlachthof in Italien. Die Polizei und die Veterinärbehörde wurden benachrichtigt; sie kamen und führten eine Kontrolle durch.
Es wurden mehrere Verstösse protokolliert: unter anderem eine zu niedrige Deckenhöhe und eine fehlende Dokumentation der Temperatur. Für diese Verstösse muss das Transportunternehmen 3.300 Euro Strafe zahlen. Wir freuen uns, dass die Behörden sich dieses Jahr so kooperativ zeigen.