22. Mai 2019

Norddeutsche Rundschau: Landrat kritisiert Tierexporte in EU-Drittstaaten

"Steinburgs Landrat Torsten Wendt hat seine Kritik am von Jan-Philipp Albrecht (Grüne) geführten Umwelt- und Landwirtschaftsministerium mit Blick auf Tiertransporte in NichtEU-Länder bekräftigt. Wir haben als Kreis alles getan, sind aber dann leider an Grenzen gestoßen. Es ist bedauerlich, dass der Minister in diesem Punkt keine Verantwortung übernimmt", sagte Wendt im Rahmen einer Infoveranstaltung am Montag. Die Steinburger Grünen hatten unter dem Motto Tierschutz über Bord ?" eingeladen [...].

Wie wichtig ein gemeinsames Handeln auf allen Ebenen, vom EU-Parlament bis hin auf die kommunale Ebene, wäre, zeigte Iris Baumgärtner (Animal Welfare Foundation) auf. Ihre Tierschutzorganisation begleitet und dokumentiert Tiertransporte und den weiteren Umgang mit Tieren, die aus Europa ins weitere Ausland gebracht werden bis hin zur Schlachtung. Missstände an den Kontrollstationen an den Grenzen seien eher die Regel als eine Ausnahme. Tiere werden über Stunden bei mehr als 30 Grad Celsius in Lkw gehalten, es gibt zumeist eine mangelhafte Trinkwasserversorgung sowie die fehlende Infrastruktur für sorgfältige Untersuchungen. Die Berichte, die ihre Organisati on verfasse, seien inzwischen bei der EU-Kommission angekommen, die in Einzelfallen auch Maßnahmen ergriffen habe. Dennoch fehlt eine flächendeckende Kontrolle", erklärte Baumgärtner. Ihre Forderung war eindeutig: Keine Tiertransporte in Länder mit Schlachtmethoden, die gegen die entsprechende EU-Verordnung verstoßen."

(Quelle: Norddeutsche Rundschau, 22.05.2019)