Middleburg – Pennsylvania | Pferdeauktion | Pferdefleischimport
Die Pferdeauktion in Middleburg findet einmal im Monat statt und wird von Amischen und Mennoniten gut besucht. Als unser Team um 10:00 ankommt, sind mehrere Käufer soeben dabei, die Fahrpferde auf dem Parkplatz rigoros zu testen, trotz der kalten Temperatur von - 7° C und eisiger Winde.
Im Stall befinden sich ca. 100 Pferde sowie mehrere Ponys, Maultiere und Esel. Die Fahrpferde (Amerikanische Traber) sind in schmalen Einzelständen so eng angebunden, dass sie keinen Platz haben, um sich zu bewegen. Die „Schlacht“pferde sind im dunkelsten Bereich des Stalls untergebracht, wo fünf bis acht Pferde zusammen in einem Pferch angebunden sind. Wir bemerken mehrere abgemagerte Pferde, deren Wirbelsäule und Rippen sich klar unter dem Fell abzeichnen, sowie einen Belgischen Kaltblüter, dessen Hinterbein stark angeschwollen ist. Ausserdem gibt es kein Wasser oder Futter für die Tiere.
Die Versteigerung beginnt um 11:30 mit den Arbeits- und Reitpferden. Die Schlachthändler Bruce Rotz und Brian Moore sind auch anwesend. Die Preise für die Pferde sind wie üblich: $175 bis $750 für schwerere Tiere und $25 bis $215 für dünnere. Der Belgische Kaltblüter mit dem geschwollenen Hinterbein wird für $25 verkauft. Die Pferde, die mit grosser Wahrscheinlichkeit im Schlachthof enden, werden sehr schnell durch den Auktionsring getrieben, ohne vom Auktionator kommentiert zu werden, ausser dass ihre Papiere unterzeichnet sind. Zufällig hören wir, wie ein Besucher sich beim Auktionator beklagt: „Erzählen Sie uns etwas über diese Pferde! Wie sollen wir bieten, wenn wir keine Informationen haben?“
Brian Moore ersteigert ca. 31 Pferde und bezahlt für diese insgesamt $15'315, durchschnittlich $494 pro Pferd. Bruce Rotz kauft ca. 40 Pferde und gibt für diese insgesamt $16'255 aus, durchschnittlich $406 pro Pferd.
Die Pferde, welche die beiden Schlachthändler ersteigert haben, werden in grosse Pferche getrieben. Kurz nach 15:00 fährt Moore’s Transporter zur Laderampe und wir beobachten die Verladung. Der Umgang mit den Tieren ist grob und die Arbeiter treten die Pferde mit den Füssen, um sie in den Anhänger zu treiben. Bruce Rotz hat die Auktion schon vor Stunden verlassen und lässt die Pferde über Nacht in den Stallungen, um sie am nächsten Tag abzuholen. Dies ist eine gängige Vorgehensweise.