04. November 2022

Meilenstein im Kampf gegen Pferdefleisch aus Qualproduktion

Vor zehn Jahren: Tausende Pferde wurden in der Sammelstelle Shelby, Montana, für den kanadischen Schlachthof Bouvry „zwischengelagert“. Heute ist die Sammelstelle leer. Ein Erfolg unserer Arbeit.

Geschlossene Shelby-Pferdesammelstelle in Montana.

Für unsere erste Recherche 2012 über Pferdefleischimporte aus Übersee waren wir auch im Shelby-Feedlot in Montana, USA. Hier sammelte bis vor Kurzem der kanadische Schlachthof Bouvry US-amerikanische Pferde. Die Pferche waren immer voll. Die Pferde extremen Witterungen ausgesetzt. Verletzte und sterbende Pferde bekamen keine Hilfe (siehe unten unsere Filme aus 2013 und 2019).

Nach Veröffentlichung der Recherche haben sämtliche Schweizer Supermärkte, sowie viele in der EU, den Import von Pferdequalfleisch aus Übersee gestoppt. Auch grosse Importeure wie die Schweizer GVFI haben den Import eingestellt.

2021 hat sich schliesslich der Verband der Schweizerischen Pferdefleischimporteure (VPI) aufgelöst, nachdem unser Druck konsequent hoch blieb und wir nahezu jährlich neue Recherchen veröffentlicht haben.

Jetzt ist der nächste Meilenstein erreicht:
Die Sammelstelle Shelby mit industriellen Ausmassen ist geschlossen. Der Schlachthof Bouvry als Inhaberin will das Gelände abstossen.
Das bedeutet nicht, dass nun keine US-amerikanischen Pferde mehr in Kanada geschlachtet werden. Aber es werden massiv weniger sein. Früher wurden rund 160.000 US-Pferde geschlachtet (2007), heute sind es noch rund 30.000.

Wir kämpfen weiter bis zu dem Tag, an dem auch die letzten beiden Pferdeschlachthöfe in Kanada nicht mehr für den Export in die EU und Schweiz schlachten.

Ein grosser Dank geht an unsere Partnerorganisationen in den USA (Animals’ Angels USA) und Kanada (Canadian Horse Defense Coalition). Die gemeinsamen Einsätze und Öffentlichkeitsarbeit haben massiven Druck auf die Branche, den Markt und die Verbraucher ausgeübt.