Kanada | Alberta | Prime Feedlot
Unser Team kontrolliert erneut das Prime Feedlot des Schlachthofes Bouvry. Dort werden tausende Pferde für sechs Monate gemästet. Wir wollen wissen, ob seit unserem letzten Einsatz 2015 Verbesserungen umgesetzt wurden. Das ist leider nicht der Fall. Die Pferde werden im Freien gehalten und haben noch immer keinen Witterungsschutz bei Temperaturen von bis zu -33°C. Nicht einmal Fohlen haben Schutz vor Schnee und Kälte. Der Boden ist mit gefrorenen Exkrementen und Steinen bedeckt. Das wenige Stroh, das die Pferde zum Liegen zur Verfügung haben, ist komplett durchnässt.
Entsetzt stellen wir fest, dass verletzte und kranke Pferde noch immer keine tierärztliche Betreuung erhalten. Mehrere Tiere sind lahm und einige haben starken Durchfall. Immer wieder hören wir Pferde husten und niessen. Wir entdecken einen stark abgemagerten Wallach in einem besonders schlechten Zustand. Gefrorener Durchfall hat sich in seinem Schweif angesammelt und ein dicker Ausfluss läuft aus seinen Nüstern. Dieses Tier hätte von den anderen abgetrennt werden müssen, um medizinisch behandelt oder notgetötet zu werden. In einem Pferch mit mehreren tragenden Stuten entdecken wir den kleinen Körper eines toten Fohlens. Bei diesen Minustemperaturen erfrieren die Fohlen bereits bei der Geburt.
Wir werden unseren Einsatzbericht an die EU-Kommission schicken und sie auffordern, den Import von Pferdefleisch aus Qualproduktion in Nordamerika zu stoppen.