07. Februar 2021

Kanada | Alberta | Mastbetriebe des Schlachthofs Bouvry

Kein Schutz vor Kälte – auch nicht für hochträchtige Stuten.

Neugeborene Fohlen erfrieren bei der Geburt.

Pferde aus den USA bleiben sechs Monate lang in diesen Mastbetrieben.

Gemeinsam mit unseren nordamerikanischen Partnerorganisationen, der Canadian Horse Defence Coalition und Animals’ Angels USA, dokumentieren wir seit Jahren die Pferde-Mastbetriebe des Schlachthofs Bouvry in Alberta. Hier werden tausende Pferde mit Kraftfutter auf ein maximales Schlachtgewicht gemästet. Unsere bisherigen Recherchen haben unvorstellbares Leid aufgedeckt.

Im Februar 2021 fahren wir erneut zu den Mastbetrieben, um zu überprüfen, ob seit unserem letzten Einsatz 2019 Verbesserungen umgesetzt wurden. Dies ist offensichtlich nicht der Fall. Noch immer haben die Pferde keinen Witterungsschutz. Diese Woche fallen die Temperaturen in der Nacht auf bis zu minus 36° Celsius. In einer Pferdegruppe entdecken wir mehrere trächtige Stuten, Wind und Schnee ausgesetzt. Im selben Pferch liegt ein totes Fohlen am Boden. Neugeborene Fohlen haben unter diesen Bedingungen keine Überlebenschancen und erfrieren bei der Geburt.

Die Pferde werden in dreckigen und überfüllten Pferchen gehalten, ohne Rückzugsmöglichkeiten. Wir entdecken ein Pferd mit überlangen Hufen. Ein anderes hat deformierte Vorderbeine und lahmt stark. Andere Pferde haben ebenfalls vernachlässigte Hufe und hinken. Es wird kein Geld in Hufpflege oder tierärztliche Betreuung investiert.

Seit 2017 verlangt die EU eine sechsmonatige Quarantäne für Pferde aus den USA, die in Kanada für den EU-Markt geschlachtet werden, mit dem Ziel, Medikamentenrückstände im Fleisch auszuschliessen. Jedoch verlängert diese Vorschrift das Leiden der Pferde in den kanadischen Mastbetrieben.

Die Bedingungen in den Mastbetrieben sind nach wie vor unhaltbar. Wir werden unsere Beobachtungen der EU-Kommission berichten und unsere Forderung nach einem Importstopp mit Nachdruck wiederholen.