In Deutschland erbautes Tiertransportschiff sinkt im Roten Meer und reisst 15.800 Schafe in den Tod
Am Sonntagmorgen (12. Juni 2022) kenterte das Schiff mit dem Namen AL BADRI 1 vor der Hafenstadt Suakin im Sudan. Die Besatzung wird gerettet. Die 15.800 Schafe ertrinken. Für Tiere gibt es bei Schiffexporten keine Notfallpläne. Ihr Tod wird bei solchen Unfällen wie diesem als «Sachschaden» in Kauf genommen. Laut unseren Recherchen werden hauptsächlich alte, schrottfähige Schiffe zu Tiertransportern umgebaut. So auch bei der AL BADRI 1. Das ursprüngliche Cargoschiff wurde vor 49 Jahren in Deutschland erbaut. Damals trug es den Namen «Henry Stahl», bevor es zum Tiertransporter umgebaut wurde und erstmalig Tiere unter dem Namen MAKAL 1 transportierte.
Hinzu kommt, dass die Transportbranche Tiere wie leblose Fracht behandelt: ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse oder den Umstand, dass sich die Tiere an Bord bewegen und Schiffe ins Wanken bringen können. Das Schiff hätte maximal 9.000 Tiere aus dem Sudan nach Saudi-Arabien transportieren dürfen. Geladen hatte es fast 7.000 Tiere zu viel. 15.800 Schafe ertranken gestern Vormittag elendig, als das Schiff nach der Beladung Schlagseite bekam und sank. Dieser Unfall bestätigt erneut, dass Tierexporte per Schiff weltweit verboten gehören. Für dieses Verbot werden sich unsere Teams weiter einsetzen.