Importfleisch für die EU und die Schweiz: Keine Gerechtigkeit für gequälte Pferde
Vor kurzem veröffentlichten wir unseren Film «Opfer der Wettindustrie». Ein Teil der verdeckten Aufnahmen aus dem Pferdeschlachthof Meramist wurde bereits letzten Oktober im australischen Fernsehen gezeigt. Sie lösten einen nationalen Skandal aus. Daraufhin versprachen die australischen Behörden, Untersuchungen und Sanktionen einzuleiten. Jetzt kam es endlich zur Gerichtsverhandlung: Zwei Schlachthändler und ein ehemaliger Schlachthofmitarbeiter wurden zu geringen Geldstrafen verurteilt. Ein enttäuschendes Urteil, denn der Schlachthof selbst kam ungestraft davon.
Dabei trägt das Meramist-Management die Verantwortung für die Durchsetzung der Tierschutzstandards. Die Filmaufnahmen zeigen eindeutig, dass die Pferde unter unvorstellbar grausamen Bedingungen geschlachtet werden. Doch das Gericht lässt die verdeckten Aufnahmen aus dem Schlachthof nicht als Beweismittel gelten. Bestraft werden lediglich die Verstösse im Aussenbereich. Auch hier haben versteckte Kameraaufnahmen gezeigt, dass die Pferde bei der Entladung und in den Schlachthofpferchen misshandelt werden. Auch die Überschreitung der zulässigen Transportzeiten wird geahndet, nicht aber die unsäglichen Quälereien bei der Schlachtung selbst.
Gemeinsam mit unserer australischen Partnerorganisation, der Coalition for the Protection of Racehorses, werden wir jetzt Beschwerden an die zuständigen Behörden in Australien schreiben mit der Forderung, Meramist von der Liste der EU-zugelassenen Schlachthöfe zu streichen. Nur dadurch kann der Import von Pferdequalfleisch in die EU und die Schweiz beendet werden.