Frankreich | Château-Gontier | Transport nicht-abgesetzter Kälber von Frankreich nach Spanien
Unser Team folgt einem Langstreckentransporter vom Kälbermarkt in Château-Gontier, Frankreich, zu drei Mastbetrieben und einer Sammelstelle in Katalonien, Spanien. Auf dem Kälbermarkt sind einige Pferche so stark überfüllt, dass sich nur wenige Kälber hinlegen können. Die meisten Pferche sind mit Stroh eingestreut, doch mehrere haben keine Einstreu und die Kälber stehen und liegen auf dem Betonboden. Wir sehen auf diesem Markt keine Einrichtungen, um nicht-abgesetzte Kälber zu versorgen. Einige Arbeiter gehen sehr grob mit den Tieren um, schlagen sie mit Stöcken und reissen sie an Ohren und Schwanz. Der LKW, den wir begleiten, hatte bereits frühmorgens Kälber geladen und lädt auf dem Markt am Mittag weitere Kälber hinzu. Sie sind gerade mal zwei bis drei Wochen alt. Als der Transporter in der Nacht beim ersten Mastbetrieb ankommt, hat er die maximale Transportzeit von 19 Stunden für die Kälber, die als erste verladen wurden, bereits überschritten. Während der Entladung bei der Sammelstelle beobachten wir, wie ein Arbeiter unnötig auf die erschöpften Tiere einschlägt. In einem Container neben der Sammelstelle entdecken wir drei tote Kälber. Beim nächsten Halt dokumentieren wir, wie die hungrigen Kälber laut muhen und die Metallstangen des Anhängers lecken. Die EU-Transportverordnung ist nicht umsetzbar in Bezug auf nicht-abgesetzte Kälber, weil sie auf dem Fahrzeug nicht mit Milchaustauscher oder Elektrolytlösung versorgt werden können. Als die Kälber am Mittag beim letzten Mastbetrieb ankommen, sind sie völlig erschöpft vom langen Transport, der für viele mehr als 27 Stunden dauerte. Ein Kalb ist unterwegs gestorben. Wir werden bei der EU-Kommission eine Beschwerde einreichen mit dem Ziel, Langstreckentransporte nicht-abgesetzter Kälber zu beenden.