Firma Konrad erneut auffällig mit Qualtransporten
Ende Juli 2019 sind wir mit unserer israelischen Partnerorganisation ISRAEL AGAINST LIVE SHIPMENTS (IALS) mit mehreren Teams im Einsatz. Wir wollen Tiertransporte aus Litauen nach Israel kontrollieren.Am 24. Juli entdecken wir zwei Kälbertransporte, durchgeführt von der polnischen Firma Konrad. Wir informieren die Polizei und lassen die Transporte stoppen. Was wir dann sehen, schockt Polizei, Veterinäre und uns.
Als die Laderampe aufgeht, liegt vor unserem Team ein Haufen Kälber, übereinander, durcheinander, viele Tiere reglos. Die Kälber müssen einzeln aus dem Haufen befreit werden. Bis alle entladen sind vergehen drei Stunden. Viele Tiere wirken apathisch. Sie sind dehydriert, schwach, einige bereits gestorben. Dieser Kälbertransport war «erst» zehn Stunden unterwegs. Nach dieser Zwangsentladung durch die Polizei und Veterinärbehörde Transport bleiben die Kälber bis zum nächsten Tag im Versorgungsstall. Am 25. Juli abends geht es bereits weiter. Um 20:30 Uhr werden sie erneut verladen. Ziel ist der slowenische Hafen in Koper. Dort kommen sie am nächsten Morgen an (26.7.2019, 8:45). Sofort gibt es neuen, zusätzlichen Stress, die Kälber werden verladen auf das Schiff Holstein Express.
Nach weiteren vier Tagen Schifftransport kommen die Kälber am 30.7.2019 in Haifa, Israel an. Es herrschen 37.5 Grad Celsius. Sie werden abgeladen und auf LKW verteilt. Ziel sind jetzt Quarantäneställe. Dort stehen müssen sie jetzt einen weiteren Monat lang in elenden Boxen mit Spaltenböden und ohne Einstreu überleben. Wie viele letztendlich diese Tortur überlebt haben, wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass die überlebenden Kälber jetzt unterschwierigen klimatischen Bedingungen gemästet werden, um nach wenigen Monaten geschlachtet zu werden.