30. April 2020

EU-Audit bestätigt drastische Tierschutzprobleme bei Schiffexporten aus Rumänien

Vor vier Jahren veröffentlichten wir unser Dossier «Tierschutz über Bord», dass die EU-Kommission dazu veranlasste Audits in allen europäischen Tierexporthäfen durchzuführen zu lassen. Auch der aktuelle Untersuchungsbericht über den rumänischen Hafen Midia bestätigt erneut drastische Probleme bei der Umsetzung der EU-Tierschutztransportverordnung (EG) Nr. 1/2005.

Das Audit kommt zu dem Entschluss, dass die rumänischen Behörden den Veterinären nicht genügend Informationen für die Zulassung und Abfertigung von Schiffexporten zur Verfügung stellen. Es fehlen wichtige Informationen über Versorgungsinfrastrukturen für die Tiere auf den Schiffen wie z.B. Tränke- und Belüftungssysteme. Darüber hinaus mangelt es an Kontrollberichten über den Gesundheitszustand der Tiere vor dem Export. Diese sollen versichern, dass die Tiere transportfähig sind bevor sie für mehrere Tage auf Schiffe verladen werden.

Rumänien genehmigt mehr als 50 % der Schiffe in der EU und inspiziert diese mehrmals pro Jahr. Doch aus dem Audit, wie auch aus unseren Recherchen, geht hervor, dass mangelhafte Kontrollmechanismen in den Häfen zu massiven Tierschutzproblemen bei Schiffexporten führen können. Erst im vergangenen Jahr sind in Rumänien 14.000 Schafe bei einem Schiffunglück ums Leben gekommen. Grund war vermutlich die Überladung des Transportschiffs. 

GD SANTE Auditbericht 

Dossier: Tierschutz über Bord