Einsatz in Argentinien: PMSG-Produktion auf der Blutfarm Syntex
Während eines sechstägigen Einsatzes in Argentinien beobachten wir die Blutfarm Syntex. Diese Blutfarm hält tausende Stuten, denen in der Trächtigkeit Blut für die Produktion des Fruchtbarkeitshormons PMSG entnommen wird. Bereits 2015 und 2018 filmten wir den gewaltsamen Umgang mit den Stuten während der Blutentnahme. Bis heute keine Verbesserungen. Die Gauchos hetzen die halbwilden Pferde in die überfüllten Pferche vor dem Blutentnahmegebäude. Lederpeitschen und lautes Geschrei kommen zum Einsatz. Lahme Pferde, selbst wenn sie auf drei Beinen gehen, werden weder medizinisch versorgt noch vor gewaltsamen Blutentnahmen geschont.
Die Stuten erhalten nach der Blutentnahme keine zusätzliche Nahrung wie Heu oder Mineralien. Erschöpft stehen sie in der prallen Sonne. Auf den Weiden sehen wir keine Wassertröge. Unter den vielen Pferden sehen wir nur vier Fohlen. Abtreibungen sind nach wie vor der Standard.
Auf einer sumpfigen Weide direkt hinter der Blutfarm entdecken wir fünf schwerverletzte Pferde. Mindestens eines davon müsste notgetötet werden. Die offenen Wunden sind unbehandelt. Die Pferde können sich kaum auf den Beinen halten. Mindestens zwei dieser Stuten wird immer noch Blut abgenommen. Die Einstichstellen an der Halsvene sind deutlich erkennbar. Syntex hält sich nicht an sein eigenes Tierschutzhandbuch, in welchem sie die tierärztliche Behandlung von kranken und verletzten Pferden vorschreiben. Witterungsschutz suchen wir vergeblich.
Im November 2019 haben wir mit unserer argentinischen Partnerorganisation Klage gegen Syntex eingereicht. Gemeinsam mit unserem argentinischen Anwalt versuchen wir erneut den Fall vor Gericht zu bringen. 2021 erhielt das neue PMSG-Präparat „Fixplan“ die Marktzulassung in mehreren EU-Mitgliedsstaaten. In der EU gehen wir mit unseren Partnern gegen die Marktzulassung des von Syntex hergestellten PMSG-Präparats vor.