21. Juli 2015

Deutschland - Spanien | Kälbertransporte

Nach ein paar Stunden Fahrtzeit: Die Kälber sind hungrig und nervös.

Die zwei bis vier Wochen jungen Kälber werden aufgeladen.

Die Tiere zu Beginn der Fahrt.

Unser Team folgt einem Transporter mit sehr jungen Kälbern, die von Baden-Württemberg aus in die Kälbermast nach Spanien transportiert werden. Das Fahrzeug ist mit viel Stroh eingestreut und die Kälber haben ausreichend Platz, um sich hinzulegen. Zu Beginn des Transportes und während der Durchquerung Süddeutschlands sind die Kälber noch ruhig. Doch ab dem frühen Nachmittag hören wir ihr Brüllen. Sie haben Hunger, denn sie wurden zuletzt einige Stunden vor der Beladung mit Milchaustauscher versorgt.

In der Nacht stoppt der Transporter bei einem Stall in Frankreich. Jetzt müssten die Kälber gemäß EU-Tierschutztransportverordnung versorgt werden. Dies ist im Fahrzeug nicht möglich, die Kälber werden auch nicht entladen. Nach einer Stunde Pause fährt der Transport weiter. Erst nach 23 Stunden kommen die Kälber in der Sammelstelle in Vic in Spanien an. Wir beobachten, dass die Kälber in den Stall gebracht werden, allerdings finden wir einige der deutschen Kälber bereits zwei Stunden später auf einem Kleintransporter wieder, der sie nochmals vier Stunden weitertransportiert in die Region Huesca, wo sie in einen Maststall gehen.

Tiere dürfen nur über acht Stunden transportiert werden, sofern ihre Versorgung im Fahrzeug gewährleistet werden kann. Dieser Transport verstößt damit gegen die Verordnung 1/2005, da eine Versorgung der Kälber im Fahrzeug nicht durchgeführt wurde und auch gar nicht möglich ist. Denn Kälber müssen individuell versorgt werden.

Wir werden Beschwerde gegen diese Transporte bei den entsprechenden Behörden einlegen.