Australien | Echuca, Victoria | Pferdeauktion
Auf der Pferdeauktion in Echuca kaufen Schlachthändler, sogenannte Kill Buyers, ihre Pferde ein. Kill Buyer Peter Loffel, dessen Sammelstellen wir in den vergangenen Tagen beobachtet haben, kauft ebenfalls hier ein. Ausgerüstet mit versteckten Kameras, geht unser Einsatzteam zu dritt auf die Auktion. Der Auktionator bewegt sich auf einer Brücke oberhalb der Pferde von Pferch zu Pferch. Seine laute Stimme, die aus einem Lautsprecher dröhnt, verängstigt die Pferde. Einige wiehern aufgeregt, andere stampfen, scharren oder treten gegen das Geländer.
Wir kontrollieren den Zustand aller 165 Pferde, die heute versteigert werden. Viele sind sehr dünn, einige sind stark abgemagert und müssten nach australischen Tierschutzstandards als transportunfähig eingestuft werden. Der Zustand einer Vollblutstute ist so schlecht, dass die RSPCA (Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals), die für Tierschutz auf der Auktion zuständig ist, eingreift und ihre Versteigerung verhindert. Ein RSPCA-Inspektor ruft: «Sie könnte nach Queensland gehen!» Damit meint er den Schlachthof Meramist und deutet an, dass die Stute zu schwach ist, um den rund 1'500 km langen Transport in den Schlachthof zu überstehen. Später erfahren wir, dass sie dennoch unter der Hand verkauft wurde.
Etwa ein Drittel der heute angebotenen Pferde sind Galopper und Traber. Der durchschnittliche Preis, den ein Kill Buyer für ein Pferd zahlt, liegt zwischen 150 und 400 australischen Dollars (85-230 Euros). Viele Rennpferde enden auf Auktionen wie dieser, während andere von Züchtern und Trainern direkt an Kill Buyer verkauft werden.
Nach der Auktion beobachten wir, wie die Kill Buyer die ersteigerten Pferde mit Gewalt auf ihre LKWs verladen. Die Tiere werden während der Verladung mit Elektrotreibern und Plastikrohren malträtiert.