Argentinien | Trenque Lauquen, Provinz Buenos Aires | Acopio Langhoff
Wir besuchen die Sammelstelle des Schlachthändlers Angel Langhoff zum ersten Mal. Es befinden sich ca. 100 Pferde in der Sammelstelle, auch einige Ponys und Fohlen. Die meisten werden in kleinen Pferchen gehalten, auf staubigen Böden. Sie haben keinen Witterungsschutz. Der Zustand der Pferde ist sehr unterschiedlich. Während einige dünn oder abgemagert sind, sind andere übergewichtig. Mehrere Stuten scheinen trächtig zu sein. Zwei abgemagerte Pferde liegen am Boden und sehen sehr schwach aus.
Wir stellen fest, dass einige Pferde Schlacht-Ohrmarken haben und andere nicht. Einige haben weisse Ohrmarken, die seit dem Inkrafttreten des neuen Rückverfolgbarkeitsgesetzes im März nicht mehr gültig sind. Die Pferde müssen nun mit orangen elektronischen Ohrmarken gekennzeichnet werden, bevor sie die Farm verlassen und zu einer Sammelstelle transportiert werden.
Wir sprechen mit Langhoffs Angestelltem, der uns erzählt, dass sie Pferde im ganzen Land einkaufen und einen einzigen Schlachthof beliefern: Lamar. Sie schicken wöchentlich zwei LKWs mit Pferden zum Schlachten, das sind ca. 70 Pferde. Er berichtet uns weiter, dass einige Pferde mit Ohrmarken hier ankommen, während andere erst hier markiert werden. Manchmal bekommen die Pferde Ohrmarken am selben Tag, an dem sie zum Schlachthof transportiert werden. Der Arbeiter gibt zu, dass sie auch Pferde in schlechter körperlicher Verfassung kaufen, er sagt «wir nehmen alles». Wenn die Tiere in sehr schlechter Verfassung seien, überleben sie den Transport manchmal nicht. Er sagt, es komme durchaus vor, dass Pferde tot ankommen oder in der Sammelstelle sterben.