30. Dezember 2016

Argentinien | Río Cuarto | Schlachthof General Pico | Pferdefleischimport

Ein Pferd streckt das schmerzende Bein von sich.

Matschiger Boden: die Pferde stehen in einem leeren Futtertrog auf festem Grund.

Ein lahmes Pferd mit einer extrem geschwollenen Fessel am Vorderbein.

Ein Raubvogel pickt Fleisch aus der offenen Wunde eines schwachen Pferdes.

Ein Pferd mit einem verletzten und stark geschwollenen Hinterbein.

Am frühen Morgen fahren wir erneut zum Schlachthof “General Pico”. Um 8.30 Uhr beobachten wir, dass eine Gruppe von 15 gerade entladenen Pferden in die Pferche getrieben wird. Wir stellen fest, dass mindestens vier Pferde dieser Gruppe verletzt sind. Zwei von ihnen weisen schlimme Verletzungen auf und hätten sofort nach Ankunft notgetötet werden müssen. Wenn sie schon vor der Abfahrt verletzt waren, dann wären sie nicht transportfähig gewesen. Ein Rappe weist eine grosse offene Wunde an seinem rechten Hinterbein auf und kann dieses Bein nicht belasten. Er humpelt auf drei Beinen und es ist offensichtlich, dass er unter starken Schmerzen leidet. Ein falber Wallach hat eine blutende Verletzung am linken Hinterbein, die ganze Stelle ist stark geschwollen. Auch diese Pferde haben keine Ohrmarken, das scheint wohl an diesem Schlachthof üblich zu sein.

Während des ganzen Vormittags werden weitere Pferde entladen und in die Pferche verbracht. Etliche Pferde lahmen schwer. Die meisten Gruppen werden in Pferche ohne jeglichen Witterungsschutz getrieben, obwohl viele der teilweise geschützten Pferche leer stehen. Mittags steigt die Temperatur bis zu 33°C.

Das gesamte Areal ist extrem schlammig und mit Kot bedeckt. Die Pferde versinken bis zu den Fesseln im Matsch und es macht ihnen Mühe, sich fortzubewegen. Wir beobachten, dass viele Pferde in einem leeren Futtertrog stehen, offenbar, um festen Grund unter den Hufen zu haben. In den meisten Pferchen hat man einen Heuballen achtlos auf dem verdreckten Boden deponiert, statt das Heu auf die langgezogenen   Futtertröge zu verteilen. Eine einzige Futterstelle genügt nicht für die Anzahl Pferde und es ist offenkundig, dass nur die dominierenden Tiere ihre Nahrung erhalten, während die schwächeren und unterwürfigen fortgejagt werden und hungrig bleiben müssen.

Um 15.00 Uhr beobachten wir, dass der Rappe mit dem schlimm verletzten Hinterbein, der heute Morgen um 8.30 Uhr entladen wurde, neben einem Heuballen im Schlamm liegt. Ein Raubvogel pickt Fleisch aus der klaffenden Wunde. Der Wallach ist zu schwach, um den Vogel abzuwehren.