Argentinien | Mercedes | Schlachthof Lamar | Pferdefleischimport
Wir kehren um 14.00 Uhr zum Schlachthof Lamar zurück. Es ist ein sonniger Tag und 29°C heiss. Die allermeisten Pferde stehen in der prallen Sonne. Die Pferche, über die zum Teil ein Stoffdach gespannt ist, sind zum Bersten voll und nur wenige Pferde finden einen Platz im Schatten.
Heute sehen wir ca. 100 Pferde in den grossen Paddocks ohne Witterungsschutz. Es ist das gleiche Bild wie an den Tagen zuvor: abgemagerte und lahmende Tiere, Pferde mit stark vernachlässigten Hufen, heftige Kämpfe um Futter, Hengste zusammen mit anderen Pferden, etc. Wir sehen wieder den Hengst mit dem Draht im Mund, den wir schon gestern gesehen haben. Kurz darauf entdecken wir ein anderes Pferd, bei dem ebenfalls ein Draht durch den Mund gezogen wurde. Es steht bewegungslos und apathisch neben einem Strohballen, während die anderen Pferde essen. Das Pferd hat offensichtlich Hunger, aber kann so nicht fressen. In einem anderen Paddock beobachten wir eine abgemagerte trächtige Stute, die von einem anderen Pferd vom Futterplatz vertrieben wird. Ihr Euter ist mit Milch gefüllt, ein Hinweis darauf, dass die Geburt des Fohlens bald bevorsteht. Sie ist sehr dünn; ihre Rippen, Hüfthöcker und Wirbelsäule treten hervor.
Am späten Nachmittag verlassen wir Lamar und fahren in den Norden Richtung Cordoba, wo der letzte Schlachthof liegt, der noch auf unserer Liste steht.