23. Dezember 2016

Argentinien | Mercedes | Schlachthof Lamar | Pferdefleischimport

Ein Pferd wird vom Futterplatz vertrieben.

Ein Hengst mit einem Draht im Mund, der so nicht fressen kann.

Ein Pferd hat eine tiefe Wunde an der Schulter.

Eine schwere Kopfverletzung, die den Knochen freilegt.

Ein Hengst mit tiefer Wunde beim Mundwinkel.

Die verletzte Stute wehrt den Hengst ab und versucht, das schmerzende Vorderbein nicht zu belasten.

Als wir um 12.00 Uhr zum Schlachthof Lamar zurückkehren, ist es 30°C heiss. Heute beobachten wir zum ersten Mal, dass eine ausreichende Menge Futter zur Verfügung steht. In jedem der grossen Paddocks gibt es zwei Strohballen. Jedoch werden schwache und unterwürfige Pferde von den Stärkeren weggejagt und bleiben hungrig. Das Stroh hätte in mehr als bloss zwei Futterplätze aufgeteilt werden müssen, damit alle Pferde gleichzeitig ans Futter kommen. Wir entdecken einen Hengst, bei dem ein Draht durch den Mund gezogen wurde, damit er nicht beissen kann. Fressen ist für ihn so nicht möglich. Anscheinend hat er es versucht, aber das Stroh ist ihm im Mund stecken geblieben und ragt beidseitig heraus.

Wie vor zwei Tagen sehen wir wieder eine grosse Anzahl Pferde in sehr schlechter Verfassung, viele mit Beinverletzungen. Zwei Pferde haben eine tiefe Wunde an der Schulter und ein Jungpferd hat eine schwere Kopfverletzung, tief bis auf den Knochen. Viele Pferde hätten direkt nach der Ankunft beim Schlachthof notgetötet oder geschlachtet werden müssen.

Das Karpalgelenk einer braunen Stute ist stark geschwollen. Sie kann das Vorderbein kaum belasten, was auf Schmerzen hindeutet. Im selben Paddock befindet sich auch ein Hengst, der beim Mundwinkel eine tiefe Wunde hat, die vielleicht von einem Draht stammt. Ausserdem hat er blutige Schnittwunden im Gesicht und sein linkes Hinterbein ist verletzt. Das ganze Bein ist stark angeschwollen und mit blutenden Wunden übersät. Später beobachten wir, wie sich der Hengst der Stute mit geschwollenem Karpalgelenk nähert. Trotz Schmerzen wehrt sie sich. Es ist sehr besorgniserregend, dass Pferde von unterschiedlichem Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand durcheinander gemischt werden, dies führt zu unnötiger Unruhe und stellt ein Risiko für schwächere Tiere dar, die sich nicht schützen können oder von Futter und Wasser vertrieben werden.

Zusätzlich zu den vielen schwer verletzten Pferden sehen wir erneut etliche ausgemergelte, lahme, trächtige, erschöpfte oder schwache Tiere. Einige liegen auf dem verdreckten Boden, da es keine sauberen und trockenen Liegeplätze gibt. Es hat vor kurzem geregnet und die Paddocks sind matschig, einige sogar teilweise überflutet.