11. Februar 2020

Argentinien | Mercedes, Provinz Buenos Aires | Schlachthof Lamar

Vor kurzem wurde ein neuer Sichtschutz errichtet.

Hungrige Pferde suchen im Staub nach Futterresten.

Ein Pferd mit grosser offener Wunde bekommt keine medizinische Hilfe.

Wir beobachten den Schlachthof Lamar zwei Tage lange. Es ist sehr heiss, 34°C. Die ungeschützten Aussenpferche sind voll. Die Pferde haben keinen Schutz vor Sonne und Hitze – ein Verstoss gegen die geltenden EU-Bestimmungen.

Drei Monate zuvor, im November 2019, waren Auditoren der belgischen Universität Leuven im Auftrag der europäischen Importeure und deren Marketing-Plattform «Respectful Life» beim Schlachthof Lamar. Im selben Monat waren auch wir mit einem Team vor Ort. Kein einziges Pferd war draussen zu sehen. Die Pferde waren alle unter einem schützenden Dach untergebracht und die Aussenpferche waren überwachsen und verwaist. Jetzt sind sie wieder voll. Wir sehen abgemagerte, lahmende, verletzte und geschwächte Pferde. Wir finden trächtige Stuten, die nicht hätten angeliefert werden dürfen, weil ihre Trächtigkeit zu weit fortgeschritten ist. Das Futter liegt im staubigen Dreck. Am nächsten Tag ist alles weg. Und wieder sehen wir Pferde ohne Ohrmarken im Schlachthof. Das ist illegal. 

Seit unserem letzten Besuch im November wurde beim Zutrieb in die Schlachthalle eine Plane als Sichtschutz errichtet, um die Tierquälerei zu verstecken. Dahinter geht die Misshandlung der Pferde weiter wie bisher. Sie werden mit Wasser, Schlägen und Geschrei in Panik versetzt.

Wir werden die EU-Kommission über die Nicht-Einhaltung der geltenden EU-Bestimmungen informieren und zu einem Importstopp auffordern.