30. Dezember 2018

Argentinien | Buenos Aires, Cordoba | Pferdefleischproduktion

Ein Haufen Pferdekadaver hinter dem Schlachthof Lamar

Ungenügender Witterungsschutz bei Land L – die Pferde stehen in der prallen Sonne.

Ein Pferd mit einer schweren Beinverletzung in der Sammelstelle eines Lieferanten von Lamar.

In der Sammelstelle eines Lieferanten von Land L werden die Pferde mit Hunden getrieben.

Unser Team kehrt im Dezember 2018 nach Argentinien zurück, zwei Wochen nach einem Audit der EU-Kommission. Bei beiden Schlachthöfen Lamar und Land L stellen wir fest, dass extra für das Audit neue Unterstände gebaut worden sind. Sie sind jedoch viel zu klein für die grosse Anzahl Pferde, die wir in den Pferchen sehen. Darunter zahlreiche abgemagerte, verletzte, kranke und schwache Pferde, sowie trächtige Stuten und Fohlen. Hinter dem Schlachthof Lamar befindet sich ein Haufen toter Pferde, die den Transport nicht überlebt haben oder noch vor der Schlachtung in den Pferchen gestorben sind.

Wir beobachten Land L während eines Audits eines Fleischimporteurs. An diesem Tag sind die Pferde in gutem Zustand, vorschriftsgemäss mit Ohrmarken gekennzeichnet und haben genug Futter zur Verfügung, was in der Regel nicht der Fall ist. Zum ersten Mal überhaupt sehen wir überdachte Transportfahrzeuge.

Bei den Sammelstellen der Schlachthoflieferanten gibt es noch immer keine veterinärmedizinische Versorgung. Hunde werden eingesetzt, um Pferde zu treiben. Im Gespräch mit Schlachthändlern erfahren wir, dass sie auch Sportpferde zum Schlachten verkaufen, obwohl diese häufig mit Medikamenten behandelt werden, die für Schlachttiere nicht zugelassen sind.

Wir werden unseren Einsatzbericht an die EU-Kommission schicken und sie auffordern, den Import von Pferdefleisch aus Qualproduktion in Südamerika zu stoppen.