15. Oktober 2025

Tierschutzpolitik im Fokus: Austausch mit Bundestierschutzbeauftragter Silvia Breher in Berlin

Wie kann der Tierschutz in Deutschland und Europa verbessert werden? Und welche Haltung vertritt die neue Bundestierschutzbeauftragte zu Drittlandexporten von Tieren? Am Mittwoch (15.10.) ist unsere neue Projektleiterin Franziska Burkhardt auf Einladung der Bundestierschutzbeauftragten Silvia Breher nach Berlin gereist, um bei einem Kennenlerngespräch mit ihr über diese und weitere Fragen zu diskutieren. 

Vor Ort waren Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 18 verschiedenen Tierschutzorganisationen und Verbänden. Ziel war es, den gegenseitigen Austausch zu fördern und künftige Schwerpunkte der nationalen Tierschutzpolitik zu besprechen. 

Im Mittelpunkt des Treffens standen aktuelle Themen wie die Umsetzung der EU-Tierschutzstrategie, die Verbesserung der Haltungsbedingungen sogenannter "Nutz"tiere sowie die Regulierung von Tiertransporten in Drittstaaten – ein Thema, das seit Jahren zu den größten Herausforderungen im europäischen Tierschutz zählt und bei dem wir mit unserer Expertise kontinuierlich zum politischen Diskurs beitragen.

Breher ist gegen nationalen Alleingang bei Drittlandexporten

Silvia Breher sprach sich bei dem Treffen gegen einen nationalen Alleingang von Deutschland bei Drittlandexporten aus und plädierte stattdessen für eine einheitliche, EU-weite Lösung. Aus unserer Sicht wäre die Aushandlung von bilateralen Abkommen jedoch sinnvoll, um gegenüber Ländern mit unzureichenden Tierschutzstandards gezielt Druck aufzubauen und Verbesserungen zu erreichen. 

Silvia Breher hob weiter die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Verbrauchern hervor, um nationale und europäische Ziele im Tierschutz wirksam umzusetzen. Sie betonte, dass sie sich für eine stärkere gesellschaftliche Verankerung des Tierschutzes einsetzen möchte und die Einbindung von Fachverbänden bei künftigen Gesetzesinitiativen als zentralen Bestandteil ihrer Arbeit sieht.

Unsere Projektleiterin Franziska Burkhardt erklärte, wie wichtig es ist, dass Tierschutzorganisation von der Politik als Kooperationspartner verstanden und in die politische Entscheidungsbildung mit eingebunden werden. Dafür erhielt sie von der Runde und von Silvia Breher Zustimmung. "Wir arbeiten international zusammen und sehen, dass in anderen Ländern Tierschutz integraler Bestandteil der Politik ist", sagt Franziska Burkhardt. 

Wir begrüßen den offenen Dialog mit Frau Breher und ihre Bereitschaft zur Kooperation. Das Gespräch bildet eine gute Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit im Sinne eines wirksamen Tierschutzes in Deutschland.

Wir werden uns jedoch weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass Deutschland Tiertransporte in Drittländer auch dann stärker reguliert, wenn die EU nicht mitziehen sollte.