21. Oktober 2025

Fachwissen teilen: Seminar zu Tiertransporten für Polizei und Behörden in Hessen

Iris Baumgärtner erklärt den Fachkräften, worauf sie bei der Kontrolle von Tiertransporten achten müssen.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr waren wir beim Seminar "Tiertransporte" der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HÖMS) zu Gast. Unsere Projektleiterin Iris Baumgärtner vermittelte dort Einblicke in die rechtlichen Grundlagen und Herausforderungen beim Transport landwirtschaftlich genutzter Tiere.

Das ganztägige Seminar richtete sich an rund 25 Fachleute – darunter Polizeibeamtinnen und -beamte, eine Rechtsanwältin des Frankfurter Flughafens sowie Amtstierärztinnen und -ärzte. Neben dem Transport von Groß- und Kleintieren und dem illegalen Handel mit Hunden und Katzen standen auch Praxisfragen zur Beweissicherung und Dokumentation im Fokus.

Wir trugen mit einem Vortrag über die gesetzlichen Grundlagen beim Transport landwirtschaftlich genutzter Tiere zu der Veranstaltung bei. Unsere praktische Expertise bei der Kontrolle von Tiertransporten stieß auf großes Interesse: Wie lässt sich etwa die benötigte Bodenfläche für Tiere berechnen? Wann gilt ein Tier als transportfähig – und wann nicht? Alles Fragen, die die Teilnehmenden bei der eigenen Arbeit beschäftigen. 

Es fehlen Notfallpläne

Immer wieder kam auch ein Problem zur Sprache, das bundesweit bekannt ist: Was tun bei verletzten Tieren oder überladenen Transporten, wenn es kaum geeignete Ablademöglichkeiten gibt? Sowohl für die sogenannten "Nutz"tiere als auch für beschlagnahmte Hunde und Katzen fehlen vielerorts Unterbringungsmöglichkeiten, da viele Tierheime bereits überfüllt sind und es kaum leere Ställe gibt.

Gerade bei zu eng beladenen Transportern ist es oft schwierig, auf die Schnelle eine Lösung zu finden. Dann gilt es abzuwägen, ob die Transporter beispielsweise mit einem Bussgeld weiterfahren können. Klar ist: Wenn es bei Tiertransporten zu Verstößen kommt, gibt es keine Patentlösung. 

Seit mehreren Jahren bringen wir unser Wissen beim HÖMS-Seminar ein. Für uns ist der Austausch ebenso bereichernd wie für die Teilnehmenden. Wir erfahren aus erster Hand, welche Probleme Polizei und Veterinärbehörden im Alltag beschäftigen – und können unser Fachwissen gezielt einbringen, um den Tierschutz auf der Straße zu stärken.

Die hohe Motivation und das Engagement der Teilnehmenden zeigen, wie wichtig solche Seminare für die Praxis sind – und wie notwendig eine bessere Infrastruktur für den Tierschutz im Transportwesen bleibt.