Erneute Dokumentation von Kälbertransporten – Leid trotz kurzer Wege
Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Wochen hat unser Team Kälbertransporte an einer Sammelstelle nahe der niederländischen Grenze dokumentiert. Jede Woche fahren von dort zwei bis drei Tiertransporter ab – beladen mit bis zu 700 jungen Kälbern. Die meisten Tiere werden in Mastbetriebe in den Niederlanden gebracht.
Ein Teil der Transporte fährt weiter in Richtung Belgien, ihnen folgen wir. In der Vergangenheit konnten wir nachweisen, dass diese Kälber zunächst an eine belgische Sammelstelle gebracht und nach kurzer Zeit im Stall nach Spanien weitertransportiert wurden. Sie mussten tagelangen Fahrten aushalten, Hitze, Enge und schließlich die Mast in Spanien unter schlechten Bedingungen.
Nach unseren Enthüllungen und mehreren Beschwerden scheint sich die Situation nun jedoch verändert zu haben. Denn unsere verdeckte Recherche zeigt: Die Kälbchen werden nun nach rund zwei Stunden Fahrt an der Sammelstelle eines großen belgischen Kalbfleischherstellers abgeladen. Ein Weitertransport nach Spanien bleibt ihnen damit erspart.
Dass die Tieren nun keine tagelange Fahrt nach Spanien mehr über sich ergehen lassen müssen, ist zwar positiv. Freude kommt bei uns aber dennoch nicht auf: In der industriellen Kalbfleischmast wie hier in Belgien werden die Tiere nach einer strengen Diät gemästet, um das helle Fleisch zu erzielen, das der Markt verlangt. Meist gibt es in den Mastbetrieben kein Einstreu und die Tiere können ihre natürlichen Bedürfnisse nicht ausleben. Die Kälber führen ein Leben ohne Bewegung, ohne Kontakt zur Mutter und ohne die Möglichkeit für artgerechtes Verhalten – bis sie nach wenigen Monaten geschlachtet werden.
Mehr Informationen zu Kälbertransporten gibt es hier.
