04. April 2025

Einsatz in Tschechien - überladenen Lkw mit nicht entwöhnten Kälbern entdeckt

Nachdem wir 2021-2022 die Transportwege von Kälbern aus Tschechien und der Slowakei nach Spanien aufgedeckt und Anzeigen gegen die Betreiber französischer Versorgungsstationen wegen mangelhafter Versorgung der Tiere erstattet hatten, sind wir erneut aktiv geworden.

Dieses Mal haben wir von einer tschechischen Sammelstelle aus einen spanischen Transporter verfolgt, der zu viele Kälber geladen hatte. Für viele der Tiere war die Deckenhöhe zu niedrig und eine Tränkeversorgung war in diesem Fahrzeug unmöglich. Für Tiere, die stundenlang im Transporter gefangen sind, ist das eine Tortur: sie können sich kaum bewegen und leiden Durst. 

Die Route führte über Österreich. Im Bundesland Oberösterreich baten wir die Polizei um eine Kontrolle. Leider waren die beiden Polizisten dort nicht geschult und aufgrund der späten Uhrzeit in der Nacht auch nicht bereit, einen Tierschutzinspektor hinzuzurufen. Der Transporter durfte einfach weiterfahren! Trotz dieser Enttäuschung liessen wir nicht nach und folgten dem Transporter weiter.  

Am Morgen erreichte er eine Sammelstelle in Italien. Die Kälber wurden nur wenige Stunden im Stall abgeladen und dann, ausgestattet mit neuen Begleitpapieren, weiter nach Spanien transportiert. Man nennt das „Sammelhopping“. Damit wird der eigentliche Versandort der Tiere verschleiert und man kann sie länger als erlaubt transportieren. Wir werden diese Machenschaften komplett aufdecken und abstellen. 

Unser Einsatz zeigt einmal mehr, dass das aktuelle EU-Tiertransportgesetz nicht durchgesetzt wird und dass es dringend Reformen braucht. Seit 2014 sind unsere Teams für die Jungtiere im Einsatz, haben unzählige Kälber- und Lämmertransporte mit Hilfe von Polizei und Veterinärbehörden überprüft und anschließend Anzeigen erstattet wegen unterschiedlicher Verstöße. Allen gemeinsam ist die fehlende Versorgung der Tiere während des Transportes. Die Ergebnisse aus unseren Recherchen legen wir regelmäßig den Entscheidungsträgern in den Ministerien, den Europäischen Behörden und der Politik vor und fordern sie auf, durchzugreifen.

Wir lehnen lange Transporte (> 8 Stunden) von nicht abgesetzten Kälbern und Lämmern ab. Sie sind rechtswidrig in der Durchführung und stellen eine unzumutbare Belastungsprobe für wenige Wochen alte Jungtiere dar. Zusammen mit dem EU-Dachverband der Tierschutzorganisationen, der Eurogroup for Animals, setzen wir uns auf politischer Ebene dafür ein, dass solche Qualtransporte endlich beendet werden.